Turmaline

Turmalin

Der Name Turmalin kommt aus dem Singalesischen „tura mali“ ab und bedeutet soviel wie „Stein mit gemischten Farben“.
Der Turmalin gehört zur Gruppe der Silikat-Minerale und er kristallisiert im trigonalen Kristallsystem aus. Seine Zusammensetzung ist sehr komplex und kann teilweise unterschiedlich sein.  Turmalin hat eine Härte von 7 - 7.5 und er hat immer eine weisse Strichfarbe. Die Farbe der Turmaline selbst umfasst alle Farbvarianten und ist sogar oft innerhalb eines Kristalls verschieden. Er gilt als der Farbenprächtigste aller Edelsteine.

Turmaline weisen oft Pleochroismus auf d.h. der Turmalin kann je nach Betrachtungswinkel verschiedene Farben aufweisen.
Sehr begehrt und teuer sind sogenannte Wassermelonenturmaline (außen grün und innen orange) und Indigolithe (blau bis blaugrün). Rote Turmaline nennt man Rubellit.
Eine Besonderheit des Turmalins sind seine piezoelektrischen (elektrische Aufladung bei Beanspruchung durch Druck) und pyroelektrischen (elektrische Aufladung bei Temperaturveränderung) Eigenschaften.

Aufgrund der Farbvielfalt der Turmaline können diese leicht mit allen anderen Edelsteinen verwechselt werden.
Turmaline werden fast überall gefunden, wobei heute die bedeutendsten Fundstätten in Brasilien, SriLanka und Süd-/Westafrika liegen. Weitere Vorkommen finden sich auch in Tansania, Nigeria, Kenia, Simbabwe, Mozambique und Madagaskar, Afghanistan und Pakistan. Man findet Turmaline aber auch in den USA, vorwiegend in den Staaten Kalifornien und Maine.


Zu unseren Turmalinen gelangen hier:

 

Turmalin - weitere Infos

Turmaline kristallisieren trigonal aus und bilden i.a. sehr lange lange Kristalle aus. Deshalb finden man auch relativ häufig längliche Turmaline im Octagon- Baguette- oder Scherenschliff, da das Ziel aller Schleifereien ist, möglichst viel Masse des geschliffenen Steins gegenüber dem Kristall zu erhalten. Ausserdem ist in der Regel ein grösser geschliffener Edelstein seltener und wertvoller als 2 kleinere.
 

Physikalische Eigenschaften:

Farbe: das komplette Farbspektrum; meist jedoch grün, pink, rot, farblos, blau
Mohshärte: 7,0 bis 7,5
Strichfarbe: weiß
Dichte (g/cm3): 3,02 - 3,26
Spaltbarkeit: keine
Bruch:  uneben, muschelig, spröde
Kristalle: trigonal (meist ungefähr dreieckiger Durchschnitt), meist sehr lang
Transparenz: durchsichtig bis durchscheinend
Lichtbrechung: 1.61 - 1.65
Doppelbrechung: -0.014 bis - 0.044
Dispersion: 0.017
Pleochroismus: meist deutlich, alle Farben
Absorption: 5550, 5370, 5250 - 4610, 4560, 4510, 4280, 4970, 4610, 4150
Fluoreszenz: schwach, je nach Grundfarbe grünblau, dunkelgrün, rotviolett
Glanz: glasähnlich



Da der Turmalin einen Pleochroismus aufzeigt (verschiedenen Farben in unterschiedlichen Betrachtungswinkeln) kann er allein schon durch Kippen bzw. Drehen andere Farben oder auch intensivere Farben aufweisen. Gerade bei mehrfarbigen Turmalinen wie Bicolor- oder Multicolorturmalinen sieht man diesen Effekt am Beeindruckensten.
Dies stellt den Goldschmied bem Fassen dieses wunderschönen Edelsteines durch die Art und Präsentation des Steines in der Fassung vor die Herausforderung diesen am Besten zur Geltung zu bringen.

 

Turmalin: Ein Blick in die faszinierende Entstehungsgeschichte dieses Edelsteins

Einleitung: Turmalin ist ein Edelstein von beeindruckender Schönheit und Vielfalt, der in der Welt der Mineralogie für seine faszinierenden Farben und seine metaphysischen Eigenschaften bekannt ist. Doch wie entsteht dieser einzigartige Edelstein? In diesem Artikel werden wir einen genaueren Blick auf die Entstehung von Turmalin werfen, seine geologischen Ursprünge erkunden und die Prozesse beleuchten, die zu seiner vielfältigen Farbpalette und Struktur führen.

  1. Geologische Formation: Turmalin entsteht in der Regel in metamorphen und magmatischen Gesteinen, die einer hohen Hitze und Druck ausgesetzt sind. Diese Bedingungen führen dazu, dass Mineralien in der Gesteinsmatrix rekristallisieren und sich neu organisieren, wodurch Turmalin entstehen kann. Typische Gesteine, in denen Turmalin gefunden wird, sind Gneise, Pegmatite, Schiefer und Granit.

  2. Chemische Zusammensetzung: Turmalin gehört zur Gruppe der Ringsilikate und besteht aus komplexen Aluminium-Borosilikaten mit variierenden Mengen an Eisen, Magnesium, Natrium, Lithium und anderen Elementen. Diese Vielfalt an chemischen Zusammensetzungen ist verantwortlich für die breite Palette von Farben, die in Turmalinen vorkommen können, von lebhaftem Rosa über tiefes Blau bis hin zu kräftigem Grün.

  3. Farbgebung: Die Farbe von Turmalin wird durch die Anwesenheit bestimmter Metalle und Spurenelemente während seiner Bildung bestimmt. Eisen kann beispielsweise zu grünen und blauen Farben führen, während Mangan und Titan rosa und rote Töne erzeugen können. Die Anwesenheit von Chrom kann zu lebendigen grünen Farben führen, während Kupfer die begehrten Paraíba-Turmaline mit ihrem leuchtenden Blau produziert.

  4. Kristallstruktur: Turmalin kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet lange, prismatische Kristalle mit sechseckigem Querschnitt. Diese Kristalle können in verschiedenen Formen und Größen vorkommen, von winzigen Kristallen bis hin zu beeindruckenden Säulen von mehreren Metern Länge. Die Struktur des Turmalins ist gekennzeichnet durch eine komplexe Anordnung von Silikatgruppen, die in Schichten angeordnet sind.

  5. Einfluss des Wachstumsmediums: Die Bedingungen, unter denen Turmalin wächst, können auch seine physikalischen Eigenschaften beeinflussen, einschließlich seiner Härte, Transparenz und Zonierung. Turmaline, die in Pegmatitgängen wachsen, neigen dazu, größere Kristalle mit hoher Transparenz zu bilden, während Turmaline, die in metamorphen Gesteinen entstehen, oft eine zonale Struktur aufweisen, bei der verschiedene Farben in Bändern angeordnet sind.



 

Fundorte von Turmalin

  1. Brasilien - Parelhas, Rio Grande do Norte: Brasilien ist einer der führenden Produzenten von Turmalin und beherbergt einige der spektakulärsten Fundorte der Welt. Parelhas in Rio Grande do Norte ist besonders bekannt für seine reiche Vorkommen an Turmalinen, darunter auch die seltenen Paraíba-Turmaline, die für ihre lebhaften blauen und grünen Farben berühmt sind. Die Bergbauaktivitäten in dieser Region bieten Besuchern die Möglichkeit, hautnah zu erleben, wie diese kostbaren Edelsteine gefunden und gewonnen werden.

  2. USA - Kalifornien: Kalifornien ist ein weiterer Hotspot für Turmalin-Enthusiasten. Insbesondere die Region um San Diego ist bekannt für ihre reichen Vorkommen an Turmalinen verschiedener Farben. Die berühmte Himalaya Mine in der Nähe von Mesa Grande ist ein beliebtes Ziel für Sammler, die auf der Suche nach einzigartigen Turmalinen sind. Die Vielfalt der Farben und Formationen, die in Kalifornien gefunden werden können, macht diese Region zu einem Muss für jeden Edelsteinliebhaber.

  3. Afghanistan - Nuristan: Afghanistan ist für seine reichen mineralischen Ressourcen bekannt, und die Provinz Nuristan im Nordosten des Landes ist ein bedeutender Fundort für Turmalin. Die Turmalinvorkommen in dieser Region gehören zu den hochwertigsten der Welt und sind besonders bekannt für ihre tiefen Blautöne. Obwohl der Zugang zu diesen Gebieten aufgrund der politischen Situation in der Region oft herausfordernd sein kann, zieht die Qualität der Turmaline dennoch Edelsteinsammler aus der ganzen Welt an.

  4. Mosambik: Mosambik, im südlichen Afrika gelegen, ist ein weiterer bedeutender Produzent von Turmalinen. Insbesondere die Provinz Zambezia ist für ihre farbenfrohen Turmalinvorkommen bekannt, darunter auch die begehrten Paraíba-Turmaline. Die Minen in dieser Region bieten eine Vielzahl von Turmalinen in verschiedenen Qualitäten und Farben, was sie zu einem lohnenden Ziel für Edelsteinsucher macht.

  5. Madagaskar: Madagaskar, die viertgrößte Insel der Welt, ist reich an natürlichen Ressourcen, darunter auch Turmaline. Besonders die Region um Antsirabe im Zentrum der Insel ist bekannt für ihre Vorkommen an Turmalinen in verschiedenen Farben, darunter auch die seltene Watermelon-Turmalin, die grün und rosa gestreift ist. Die malerische Landschaft und die reiche kulturelle Vielfalt machen Madagaskar zu einem faszinierenden Reiseziel für Edelsteinliebhaber.